Die gegenwärtige Krise wirft viele tiefgehende Fragen auf: Was stimmt nicht in unserer Kultur, daß wir das neo-liberale, auf schnellen Gewinn ausgerichtete Wirtschaftsdogma der Globalisierung so leichtfertig und widerstandslos hingenommen haben? Was stimmt nicht in unserem wirtschaftspolitischen Denken, daß relativ kleine Finanzsyndikate die Welt - 60 Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs - wieder an den Rand von Chaos, Barbarei, und Krieg bringen konnten? - Aber die wichtigste Frage, der wir uns jetzt stellen müssen, lautet: Wie müssen die Schritte aussehen, die unabdingbar sind, wenn wir nicht nur dieser Krise entkommen, sondern gleichzeitig den Weg für die nächsten 50 Jahre friedlicher Entwicklung für die gesamte Menschheit ebnen wollen.
Alle Denk-Axiome, die im Laufe der letzten Jahrzehnte in Mode gekommen und mehr oder weniger unreflektiert übernommen wurden, müssen auf den Prüfstand: Das Dogma der Grenzen des Wachstums und der Überbevölkerung, die Vorstellung von der Utopie der nach-industriellen Gesellschaft, genauso wie das Dogma, daß sich die Institution des modernen National- und Sozialstaats überholt hat.
Referentin: Ortrun Cramer, Schiller-Institut, Wiesbaden
Donnerstag, den 1. Juni 2006 - 19.°° Uhr
70199 Stuttgart-Heßlach / Altes Feuerwehrhaus/Möhringerstr. 56
U1 + U14, Bus 42: alles Haltestelle Schreiberstraße
