| September 2004: |
| Pfad: |
Der Schlüssel zum Sieg sei, Kerry dazu zu bringen, LaRouches Programm zu übernehmen. Zwei Dinge seien gewiß: Das Weltfinanzsystem und die Realwirtschaft würden sich weiter auflosen, und wenn die Neokonservativen gewinnen, sei ein Atomkrieg in den kommenden Jahren so gut wie sicher. Diese beiden Punkte müßte man den Wählern, die oft vor Verwirrung und Unwissenheit gar nicht mehr zur Wahl gehen, deutlich machen, damit sie ihre Stimme abgeben.
Meinungsforscher und Politiker teilten das Land in "rote" und "blaue" Bundesstaaten auf, d.h. Staaten, wo man mit einer demokratischen bzw. republikanischen Mehrheit rechnet. Sie bestimmen dies anhand von Einzelfragen, die angeblich Wählerstimmen bringen, wie Waffengesetze, Abtreibung usw. Auf diese Weise bleibe die Realität außen vor, so Schlanger.
Hinzu kämen "weiße", unentschiedene Staaten, deren wesentliches Kriterium eine geringe Wahlbeteiligung sei. Die Beteiligung bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen ging in den letzten Jahrzehnten immer mehr zurück: 1960 beteiligten sich 63,06% aller eingeschriebenen Wähler. Dieser Prozentsatz sank auf 61,9%, 55%, 53%, 50%, 55% im Jahr 1992 und 51% im Jahr 2000. Wenn sich nur 50% der Wahlberechtigten überhaupt als Wähler einschreiben lassen und nur 51% dieser registrierten Wähler ihre Stimme abgeben, dann sollte man nicht überrascht sein, daß der Ausgang der Präsidentschaftswahl 2000 durch die Abstimmung im Obersten Gerichtshof entschieden wurde.
Die LaRouche-Jugendbewegung (LYM) stehe nun an vorderster Front eines Wahlkampfs, der sich auf bestimmte "umkämpfte" Staaten konzentriert. Vier Regionen stehen im Vordergrund: das Gebiet um die Großen Seen mit den Staaten Ohio, Michigan und Pennsylvania, das Kernland der amerikanischen Industrie und Landwirtschaft. Wo es einst eine hervorragende Infrastruktur gab, herrscht heute Arbeitslosigkeit, die produktiven Arbeitsplätze gingen verloren. Diese Staaten müßten für die Demokraten gewonnen werden. Dann das industrielle Entwicklungsgebiet um Louisville, Kentucky. Im Jahr 2000 gingen hier 100 000 Demokraten nicht zur Wahl, so daß ein Neocon in den Kongreß gewählt wurde. Drittens gibt es die Grenzstaaten zu Mexiko, Arizona, Neu-Mexiko und Texas, wo es eine grenzübergreifende Zusammenarbeit bei der wirtschaftlichen Entwicklung geben sollte. Die vierte Region ist der Nordosten, der sich im nachindustriellen Verfall befindet.
Vom Süden Kaliforniens aus wird die LYM in Arizona und Neu-Mexiko arbeiten, vom Norden Kaliforniens aus im Nordwesten. Dies ist einer der Dreh- und Angelpunkte. Vom texanischen Houston aus wird sie nach Louisiana und Kentucky wirken, von Detroit aus im Gebiet der Großen Seen. Ein weiteres Zentrum sei Boston, wo die LYM auf dem historischen Harvard Square präsent ist und auf dem Einsatz beim Parteitag der Demokraten vom Juli aufbauend neue Mitstreiter gewinnt.
Den meisten Kandidaten (z.B. für den Kongreß), erklärte Schlanger, fehle der Mut zu großen Ideen. "Sie wagen es nicht, sich gegen die öffentliche Meinung und die Faulheit der Menschen zu wenden. Wie ein Funktionär der Demokratischen Partei in Los Angeles kürzlich sagte, es gibt große Ideen, aber keiner ist bereit, sich für sie einzusetzen, weil das die Wähler verwirren könnte." Genau das Gegenteil treffe auf Lyndon LaRouche zu.
LaRouche betone immer wieder, daß die Vereinigten Staaten im Kampf gegen Großbritannien für nationalen Souveränität, das Gemeinwohl und die Sicherung der Zukunft für die folgenden Generationen zusammengeschmiedet wurden. Aber nur sehr wenige hätten das verstanden.
Einige der Präsidenten hätten es jedoch sehr wohl verstanden, wie McKinley und Franklin Delano Roosevelt ("FDR"), der 1937 im Wahlkampf auf die unorganisierten Bürger, auf die "vergessenen Menschen" setzte. Den gleichen Ansatz verfolge heute LaRouches Komitee, um den Wählern eine echte Alternative zu bieten. Als FDR 1928 Gouverneur von New York war, sagte er, die Bürger hätten soviel Sorgen im Berufsleben, daß ihnen die Zeit zur geistigen Tätigkeit fehle. Roosevelt regulierte die Versorgungsbetriebe und baute die Sozialprogramme aus. 1936 sagte er, eine von Finanz- und Bankinteressen beherrschte Regierung sei genauso tödlich wie eine Regierung des Organisierten Verbrechens. Die Republikaner greifen ihn deswegen heute als unpopulär an, als einen "schrecklichen Sozialisten", der uns "die Regierung auf den Buckel geladen hat".
Aber natürlich war FDR alles andere als "unpopulär": Er gewann vier Präsidentschaftswahlen! Er führte die USA aus der Depression und zum Sieg in einem Krieg gegen Synarchismus und Faschismus.
LaRouche habe eine "Super-TVA" vorgeschlagen, um Infrastruktur aufzubauen und das Land wieder zu industrialisieren. Dies bedeute, die Gebiete um die Großen Seen und die Schleusen und Staudämme im Ohio-Tal und die Region der TVA zu erneuern.
Diese Kampagne erfordere den Mut, das Land umzukrempeln. Die Menschen müßten ihre Art zu denken ändern, gegen die Mentalität "man muß im Strom schwimmen, um mitzukommen". Das Ziel sei es, die jungen Menschen zu mobilisieren und damit der 68er-Generation neue Lebenskraft zu geben.
Schlanger schloß: "Die Demokraten haben LaRouche um Hilfe gebeten. Und die LYM wird helfen, aber auf ihre Art. Sie wird von Haus zu Haus gehen, die Leute aus ihrer Fernsehverdummung herausholen und sokratische Dialoge mit ihnen beginnen. Sie wird ihre mächtige Waffe einsetzen: das Singen klassischer Musik. Sie wird sich auf Schlüsselstaaten konzentrieren, um ein Erdbeben zu katalysieren, um Millionen 'unwahrscheinliche Wähler' zur Wahl zu bringen."
Zurück zur Internationale Politik-Hauptseite: