Oktober 2004: (Teil 3)
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No future für Deutsch?

Größe und Zerfall einer Kultursprache

Wilhelm von Humboldt
Schiller und Humboldt haben sich in poetischer, bzw. wissenschaftlicher Weise um die deutsche Sprache verdient gemacht. Hier das Portrait Wilhelm von Humboldts.

Mehrsprachigkeit statt Halbsprachigkeit! Das ist kein Plädoyer gegen das Englische, im Gegenteil. Mehrsprachigkeit war in Europa jahrhundertelang selbstverständlich. Ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklung der Sprachen war das Übersetzen. Wenn wir ein ausländisches Wort eindeutschen wollen, müssen wir uns einen Begriff von dem machen, was es bezeichnet, wir müssen ein gedankliches Konzept bilden. Solange wir keinen Ausdruck für einen Begriff in unserer Sprache haben, können wir den Begriff selbst nicht haben oder bekommen. So führt der Computerspezialist Joseph Weizenbaum den Rückstand der deutschen Computerwissenschaft auf unser "Sprachgulasch" zurück. Solange sich niemand die Mühe mache, wesentliche Begriffe der Computersprache einzudeutschen, werde Deutschland auf diesem Wissensgebiet keine große Rolle spielen können, meint er.

An die Stelle der Mehrsprachigkeit tritt die Halbsprachigkeit. Mehrsprachigkeit schätzt und pflegt das Eigengepräge der jeweiligen Sprache und verbindet mit anderen Kulturen. Halbsprachigkeit, die weder die Muttersprache noch andere Sprachen richtig beherrscht und die Brocken blind durcheinanderwirft, hat die Verbindung zu Kultursprachen und zur Sprachkultur verloren. Wenn nun schon Kinder im Kindergarten Englisch lernen sollen, noch bevor sie in ihrer Muttersprache richtig zuhause sind, droht Denglisch der Pidgindialekt der Zukunft zu werden. Dann ist auch die Verbindung zu unserer sprachlichen Vergangenheit gefährdet, und die Sprache Schillers, Goethes, Heines, Lessings kann nicht mehr verstanden werden, weder was ihren inneren Sinn, noch was ihre sprachliche und stilistische Schönheit betrifft.

Der Siegeszug des Englischen zur modernen lingua franca hat auch Folgen für das Englische. In 76 Ländern der Welt wird Englisch gesprochen - oder eine Variante der "englishes", wie der wissenschaftliche Begriff lautet. Bereits heute sind die Unterschiede so groß, daß es Englisch-Wörterbücher in sieben verschiedenen Varianten gibt: für britisches, amerikanisches, kanadisches, südafrikanisches, australisches, neuseeländisches und das Englisch der Karibik. Innerhalb dieser Weltsprache gibt es immer mehr Varianten und Eigenkreationen (wie z.B. unsere kunstenglischen Erfindungen Handy, Body, Live-Übertragung), die eigentlich nicht englisch sind und von Anglo-Amerikanern nicht verstanden werden. Das zeitgenössische Englisch wird nicht mehr zu den Kultursprachen gezählt, und Linguisten fürchten, daß sich die Sprache in zwei bis drei Generationen in mehrere einzelne Sprachen aufgliedern wird. Die Unterschiede zwischen den verschiedenen "englishes" werden dann so groß sein, daß ein Australier einen Inder oder Engländer nicht mehr verstehen wird.

Seelenloses Deutsch

Doch auch ohne die "Ausländerei und Sprachmengung," die Jacob Grimm schon anprangerte, wird unsere Sprache immer unverständlicher. Wir brauchten all die Anglizismen gar nicht, um unser Deutsch zu malträtieren. Denken wir nur an den nominalen Block: Das Nachholen der Aneignung von in jüngeren Jahren nicht erworbenen Kenntnissen ist im fortgeschrittenen Alter ein Ding der Unmöglichkeit.

Solch einen Satz muß man zweimal lesen, wenn man ihn verstehen will, dabei sagt er lediglich: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr".

Die beiden Sätze sind inhaltlich gleich, in der Form aber grundverschieden. Die verbale Ausdrucksweise ist einfach und leicht verständlich, die substantivische ist schematisch und auf Anhieb nicht zu begreifen. Das Deutsche verlangt die verbale Ausdrucksweise, sie gehört zu seinen Kennzeichen unter den Weltsprachen, und wenn wir dem nicht Rechnung tragen, wird es sperrig und unverdaulich.

Wir leiden an der Hauptwörterkrankheit, wir lieben die Substantive, weil sie bombastischer klingen, und je weniger wir zu sagen haben, desto mehr nimmt die "Substantivitis" überhand. Außerdem bleibt man so schön anonym, die Aussage ist unbestimmt, man braucht keine Stellung zu beziehen.

Nach erfolgter Ankunft und Besichtigung der hiesigen Verhältnisse war die Erringung des Sieges möglich. - Das ist typisches Politikerdeutsch. Ein Politiker nennt nie die Ursache der Dinge, er anonymisiert und verschleiert. Ein Gesetz wird auf den Weg gebracht, nicht eingeleitet und beraten, später zur Abstimmung gebracht und schließlich kommt man zur Entscheidung, gerade so, als ob ein Automatismus abliefe. Dabei wird nichts gebracht und keiner kommt. Wer abstimmt und wer entscheidet, wird verschwiegen. Die Politikersprache spricht Bände über die politischen Abläufe. Man sieht geradezu, wie das Heer der Lobbyisten ausschwärmt, wie die Beraterfirmen Tagungen anberaumen, um Meinungen in Umlauf zu bringen. Und irgendwie kommt es dann zum Konsens. Keiner weiß, wie die Entscheidung zustande kam und keiner ist für sie verantwortlich. Die Dinge scheinen über die Politiker zu kommen, sie sind nicht Herr der Lage. Cäsar, der Herr seiner Entschlüsse und Taten war, brauchte nicht lange zu verklausulieren, er sagte einfach: "Ich kam, sah, siegte".

Unser Satzbau wird einfacher und schematisch, die Sätze werden immer kürzer. In einer Einladung der Berliner Akademie der Künste zu einem Seminar, das Ende April dieses Jahres stattfand, lesen wir:

"Veröffentlichte Meinung gilt zunehmend als die öffentliche Meinung. Sie wird gemacht. Und das immer zentraler. Von Verlagskonzernen. Von Meinungs-'führern'. Auf der Basis von Moden und Traditionen. Sie wird abgerufen. Von Meinungsforschern und ihren demoskopischen Instituten. Und sie wird eingesetzt. Von Mehrheiten gegen Minderheiten. Von Mächtigen zur Entmutigung Aufbegehrender. Sie war stets die innere Ordnung der herrschenden Klassen."

Dieses Gestammel von unfertigen Sätzen erinnert an den Kasernenton. Hier werden Tatsachen aufgeführt. Über die nachzudenken überflüssig ist. Denn so ist es. Und so bleibt es. Punktum. Keine Diskussion. Nebensätze? Unnötig. Satzzeichen? Überflüssig. Der Schreiber dieser Einladung tut genau das, was er an den Meinungsführern angeblich kritisiert, er suggeriert über den Stil.

Wir kennen eigentlich nur noch drei Arten, Nebensätze zu bilden: Relativ- und daß-Sätze und die Reihung (und). Am liebsten benutzen wir "daß", weil das Wörtchen gleich sieben verschiedene grammatische Funktionen übernehmen kann (dadurch, daß; im Falle, daß; daran, daß; ohne daß; so ...daß). Die Satzklammer verschwindet, sie ist zu kompliziert, und Krüppelsätze wie "Da fand ich ganz interessant einen Beitrag..." sind gang und gäbe geworden. Die Verflochtenheit stört unsere Vorliebe für einfache, rationelle Sätze, deren Bauart immer die gleiche ist. Nun werden die einzelnen Satzteile auswechselbar und können genormt werden:

Ich habe gelesen / einen Beitrag / in der Zeitung / über die Staatsverschuldung.

Die Bundesregierung anerkennt / die soziale Notwendigkeit / des vorrangigen Abbaus / der Jugendarbeitslosigkeit.

Statt: Die Bundesregierung erkennt, daß es aus sozialen Gründen nötig sei, die Jugendarbeitslosigkeit zu verringern.

Auf / die Nachricht / vom Rücktritt / von Welteke / hin... Statt: Als bekannt wurde, daß Welteke zurückgetreten sei...

Die Ausklammerung und der nominale Ausdruck teilen den Satz in handliche Pakete, in kleine, einheitliche Sinneinheiten ein, die man nur noch zusammenlöten muß und deren Einzelteile beliebig austauschbar sind. Die Bauweise ist normiert und immer

Subjekt + Prädikat + (Attribut) Genitivobjekt + (Attribut) Genitivobjekt + usw.

Die beiden Ausdrucksformen unterscheiden sich grundsätzlich im Denkprozeß, der zugrunde liegt. Im ersten Fall geht es nur um die Information, im letzteren wird unsere Aufmerksamkeit auf den verwickelten Prozeß, der zu dem Ereignis führte, hingelenkt.

Das deutsche Kasussystem löst sich auf, weil wir nicht mehr wissen, wie man die Fälle gebraucht. Der Genitiv stirbt langsam aus:

Statt: Helgas Hund sagen wir: Der Hund von Helga oder gar Der Helga ihr Hund. wegen den Veränderungen (der Veränderungen) dank diesen Regeln (dieser Regeln) statt staatlichen Einnahmen (staatlicher Einnahmen) während dem Krieg (des Krieges)

Dativ und Akkusativ verwechseln wir oft: Akkusativ statt Dativ: Tausende demonstrierten auf die Straßen. (auf den Straßen) Die Kirchen bestehen auf den freien Sonntag. (auf dem freien Sonntag) Das fußt auf eine lange Tradition. (einer langen Tradition)

Dativ statt Akkusativ: An dem Modell anknüpfend... (an das Modell) Das Buch unterteilt sich in sechs Kapiteln. (in sechs Kapitel) Wir bestehen auf dem Abzug der Truppen. (auf den Abzug)

Heute finden wir das Objekt des Satzes oft im Nominativ, anstatt im Akkusativ, so in dieser Zeitungsüberschrift: Video zeigt entführten US-Soldat. (US-Soldaten) Senator Byrd kritisierte Präsident Bush. (den Präsidenten Bush)

Der Konjunktiv verschwindet langsam ganz.

Aus der Einheitsübersetzung der Bibel in modernes Deutsch: Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt?

Bei Luther heißt es: Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?

Der Konjunktiv läßt uns die Freiheit, diesen Irrtum nicht zu begehen, während der Indikativ ihn von vornherein annimmt. Der Konjunktiv übt außerdem eine ganz andere Wirkung auf unsere Seele aus.

Ein bekannter Spruch bei Brecht lautet: Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin. Statt: Stell dir vor, es wäre Krieg und keiner ginge hin.

Wir unterscheiden nicht zwischen Wirklichkeit und Möglichkeit. Wir haben offenbar keine Zukunftspläne, keine Perspektive - und schon gar keine Ideen. Den Konjunktiv benötigen wir, wenn wir einen neuen Gedanken, eine Hypothese formulieren wollen. Wir brauchen diesen Ausdruck nicht mehr, weil wir keine großartigen Ideen, die wir anderen mitteilen möchten, hervorbringen. Unsere Sprache wird immer mehr zum bloßen Datenträger für "messages".

Die Enthumanisierung der Sprache

Unsere Ausdrucksweise ist allgemein, unpersönlich, sachlich, Objektivieren ist ein Merkmal des zeitgenössischen Deutsch. Wir bauen unsere Sätze von der Sache, nicht von dem Menschen her auf. Es sind künstliche Konstruktionen, aus denen der Mensch vertrieben oder doch stark abgewertet wird. Aus dem Zuchthaus ist eine Vollzugsanstalt geworden, aus dem Lehrling ein Auszubildender, und Arbeiter nennen sich jetzt Arbeitnehmer, die nicht mehr entlassen, sondern freigesetzt werden.

In der Sprache, die wir sprechen, wird die Umwelt nicht mehr bewältigt, nur noch dargestellt. Begriffe, in denen ganze menschliche Tragödien mitschwingen, sind zwar noch da, werden aber nicht mehr benützt. Aus Hunger machen wir Unterernährung, den Krieg nennen wir jetzt einen bewaffneten Konflikt, Bombenangriffe verniedlichen wir zu Luftschlägen, und wenn hilflose Zivilisten durch Luftangriffe getötet werden, reden wir lapidar von Kollateralschäden. Die neuen Wörter klammern das Furchtbare aus, sie appellieren nicht an unsere Verantwortung und Barmherzigkeit, sie sind objektiviert, versachlicht und im wahrsten Sinne des Wortes enthumanisiert.

Das gleiche geistige Verfahren charakterisiert unseren Umgang mit den Verben. Beim Zeitwort sind die Veränderungen grundsätzlicher Natur, hier wird bedrückend deutlich, daß sich unser Menschenbild vollständig gewandelt hat. Die transitiven Verben (die den Akkusativ nach sich haben) markieren den Ort, an dem wir in ein Geschehen eingreifen. In bezug auf Gegenstände und Sachverhalte drücken sie produktive Veränderungen, also geleistete Arbeit aus, in bezug auf Menschen aber Unterwerfung und Ausüben von Zwang.

Verben, die eine Hinwendung zum Nächsten ausdrücken, haben den Dativ nach sich. Auf raten, helfen, beistehen, antworten, sprechen, reden, spielen, rufen (heute in der Regel mit Akkusativ) folgt ursprünglich der Dativ. Ob ich sage: Vater ruft [nach] dir (intransitiv) oder Vater ruft dich (transitiv) bezeichnet einen beträchtlichen Unterschied im geistigen Verfahren, das der Aussage zugrunde liegt. Im einen hat das Rufen den Charakter von zurufen, nach dir rufen, der angesprochene Mensch bleibt frei. Im Akkusativ schwingt gleichzeitig der Anspruch mit, daß der Angerufene zu gehorchen habe. Im einen erscheint der Mensch als Dativobjekt und ist die sinngebende Person, im anderen als Akkusativobjekt und ist der Schauplatz eines gedanklichen Eingriffs, als Objekt im wörtlichen Sinne.

einem raten - einen beraten

Im ersten Falle bleibt es dem Menschen frei gestellt, ob er den Rat annimmt, die Vorsilbe be- aber verleiht dem Rat starken Nachdruck. Beraten lassen wir uns in Dingen, von denen wir nichts verstehen, das gilt für den Steuerberater wie die politischen Berater. Im Dativ ist der Mensch Mittelpunkt des Geschehens, im Akkusativ wird er Gegenstand einer geistigen Machtausübung. Ob ich rate oder berate, liefere oder beliefere, zahle oder bezahle ist keine Sache des Ausdrucks, sondern spiegelt eine grundsätzlich gewandelte Auffassung über andere, ein gänzlich verändertes Menschenbild wider, das an die Stelle des Miteinander das Gegeneinander setzt.

Dieses Verfahren ist typisch für das zeitgenössische Deutsch geworden, es läßt also darauf schließen, wie unser "geistiger Haushalt" sich verändert hat. Wenn wir andere informieren, anschreiben oder demokratisieren, unterwerfen wir sie direkt unserem Zugriff. Die um sich greifende Akkusativierung bezeichnet den Mißbrauch der Macht. Und es ist kein Zufall, daß enthumanisieren ein ganz junges und in seiner Konstruktion ganz scheußliches Wort ist.

Die Sprache spricht

Um deutlich zu machen, wie weitgehend die Veränderungen in unserer Sprache sind, möchte ich noch einmal die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung heranziehen. Den originalen Text kennen wir schon (siehe Teil 1), und wir wollen sehen, was daraus wird, wenn wir versuchen, in unsere heutige Umgangssprache zu übertragen. Man kann den Originaltext so wenig ins "Neudeutsche" wie in Orwells "Neusprache" übersetzen, weil die darin ausgedrückten Gedanken uns heute nicht mehr geläufig sind. Zwei Mitglieder der LaRouche-Jugendbewegung, Stefan und Tina aus Berlin, haben versucht, die grundsätzlichen Gedanken über die Rolle des Menschen in der Schöpfungsordnung und Gesellschaft zunächst in Sprache und Denkart der heutigen ökobewußten Zeitgenossen und anschließend in die Jugendsprache zu übertragen.

Zeitgenössisches Deutsch: Das harmonische Zusammenleben von Menschen mit Tier und Pflanze ist sehr natürlich. Wir sind alle eins und können nur gemeinsam überleben in einem ökologischen Gleichgewicht. Sollte es zu Konflikten kommen, gilt leider: der Stärkere gewinnt. Regierungen können daran wenig ändern.

Jugendsprache: Voll logisch, Mann: wir sind alle gleich. Keiner soll sterben müssen, alle sollen frei sein und Spaß haben. Regierungen brauchen wir dazu eigentlich nicht, die sind nur machtgeil. Und Spaß haben die schon gar nicht.

Sicher zeigen diese beiden Übertragungen einen Hang zur Übertreibung, gehen sie ins Satirische. Aber wenn wir heute eine Verfassung schreiben müßten, würden wir unseren Bedenklichkeiten um das Zusammenleben mit unseren "Mitgeschöpfen", den Tieren und das ökologische Gleichgewicht einen wichtigeren Platz einräumen als den unveräußerlichen Rechten und der Freiheit des Menschen.

"Die Sprache spricht", sie entlarvt unser Denken und umgekehrt. Wenn unsere Sprache degeneriert, büßt sie ihre Genauigkeit im Ausdruck ein. Wenn ich eine Idee nicht mehr genau ausdrücken kann, werde ich sie nicht mehr präzise denken können. Unser Denken wird so ungenau wie unsere Sprache.

Die Sprache, sagt Herder, sei ein großer Umfang sichtbar gewordenen Gedanken. In unserer Sprache offenbart sich unser Denken, und unsere Sprachgewohnheiten verraten unsere Denkgewohnheiten. Man kann sie nicht durch normative Lenkung verbessern. Aller Fortschritt in der allgemeinen geistigen Entwicklung beruht auf der kreativen Kraft, neues Wissen hervorzubringen, erinnert Humboldt, "und eine Nation, welche nicht den Mittelpunkt der ihrigen in Poesie, Philosophie und Geschichte, die dieser Erkenntnis angehören, sucht und findet, entbehrt bald der wohltätigen Rückwirkung der Sprache, weil sie durch ihre eigene Schuld sie nicht mehr mit dem Stoff nährt, der allein ihr Jugend und Kraft, Glanz und Schönheit erhalten kann."

Fangen wir endlich wieder an zu denken, dann werden wir die Sprachverwilderung bald hinter uns lassen. Ein erster Schritt dahin wäre, wieder gute Bücher zu lesen, sich mit grundlegenden Ideen, wie sie von Humboldt, von Schiller, von Leibniz und zahlreichen anderen aufgeschrieben wurden, eingehend zu beschäftigen. Doch bitte im Original und nicht in vereinfachten Übertragungen.


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