| August 2003: |
| Pfad: |
Eine Aktionswoche der BüSo in Baden-Württemberg endete mit einer erfolgreichen Veranstaltung mit Helga Zepp-LaRouche in Fellbach, die mit 50 Gästen im Daimler-Zimmer der Schwabenlandhalle stattfand.
Vorbereitet wurde die Veranstaltung mit Kundgebungen auf dem Stuttgarter Schloßplatz, Infoständen an den Universitäten und in den Vororten der Landeshauptstadt. Mit Lautsprechereinsätzen wurden Tausende von Stuttgartern über das von LaRouche repräsentierte "andere Amerika" informiert und vor Dick Cheneys Empire-Fraktion gewarnt.
Das Ausmaß der Verärgerung über die Politik Cheneys und Rumsfelds, aber auch George Bushs, war erstaunlich. Viele Menschen wünschten sich eine Opposition zu dieser Politik, und als sie sie dann in den Erklärungen von LaRouche fanden, waren sie erleichtert, daß es dennoch eine Hoffnung auf positive Veränderungen gibt. Oft bildeten sich während der Lautsprecherdurchsagen Menschentrauben vor den Infoständen der BüSo, und die Neue Solidarität, unsere Mitgliederzeitung ging "weg wie warme Semmeln". Auch die Broschüre Die Kriegspartei der US-Regierung fand reißenden Absatz, und die Kandidaten der BüSo hatten allerhand zu tun. Jeder wollte wissen, was zu tun und wie der unheilvolle Zustand in der Welt und den USA zu ändern sei. Großes Interesse zeigten die Bürger auch an der Veranstaltung mit der Frau des amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Lyndon LaRouche.
Vor über 50 Teilnehmern, einem gemischten Publikum von jung bis nicht so jung, Studenten und interessierten Bürgern, warnte Helga Zepp-LaRouche vor einer amerikanischen Version des Faschismus und Imperialismus: "Der ehemalige CIA-Chef Wolsey erklärte kürzlich, daß 60 Staaten in der Welt keine demokratischen Staaten sind und deshalb ein Regimewechsel in diesen Ländern nötig sei. Das würde im Klartext 100 Jahre Krieg gegen den Terrorismus heißen - können Sie sich das vorstellen?" Frau LaRouche gab auch zu bedenken: "Die USA können einen Krieg beginnen, aber keinen Krieg gewinnen."
Im weiteren Verlauf ihres Vortrages erinnerte sie an die Rede ihres Ehemanns Lyndon LaRouche, der am 3.Januar 2001 in einer Internet-Konferenz erklärt hatte, daß aufgrund der dramatischen wirtschaftlichen Lage eine Tat wie einst der Reichstagsbrand 1933 zu erwarten sei. Dann geschah der 11. September 2001.
Und wie sieht die wirtschaftliche Lage heute aus? Die Verschuldung sei weltweit katastrophal angestiegen, allein in England sei die pro-Kopf-Verschuldung auf 45 000 Pfund angestiegen, in den USA seien 46 Bundesstaaten so bankrott wie Berlin, und es müßten sich bereits 25% der Rentner eine Arbeit suchen, um zu überleben.
Grund für diese Entwicklung sei der fanatische Versuch synarchistischer Kräfte, ihre Empire-Politik durchzusetzen. Helga Zepp-LaRouche erläuterte den Begriff des Synarchismus, der sich in der Konservativen Revolution, bei den Nazi-Kommunisten wie bei den Rassisten festmachen lasse und zog den Bogen von Coudenhove-Kalergi bis hin zu Lazare Frères.
Als Alternative forderte sie die Umsetzung des Tremonti-Plans, der die deutsche Wirtschaft wie damals wiederbeleben könne, als F.D. Roosevelt eine Notkonferenz einberief, um seinen Wirtschaftsplan für Infrastrukturprojekte umzusetzen.
Weitere Gründe für die Krise sah sie in dem Wertewandel seit Ende der 60er Jahre, wo die Menschen nur noch ihren "Body" in den vielen Fitness-Centern trainieren wollten, statt ihren Geist mit Büchern von Friedrich Schiller zu stärken. Am Schluß ihrer Rede appellierte sie an die Zuhörer, sich wieder mit ihren eigenen kulturellen Wurzeln zu beschäftigen, um die besten Köpfe des Landes für eine wirtschaftliche Reform und eine moralische Entwicklung zusammenzubringen.
In der Diskussion folgte Frage auf Frage: Woher soll das Geld für den Tremonti-Plan herkommen? Wie sollen die Kredite wieder zurückgezahlt werden? Warum lassen sich denn die Europäer alles gefallen? Rumsfeld habe doch schon vor zwei Jahren den Europäern gesagt, welche Militärstrategie er verfolge! Auch die Frage kam auf, was denn Friedrich Schiller mit dem Infrastrukturprogramm zu tun habe, und wie man denn diese beiden Welten zusammenbringen könne?
Gespannt lauschte das Publikum den Ausführungen von Helga Zepp-LaRouche, denn sie blieb auf keine Frage eine Antwort schuldig. Egal, ob es Probleme in der Wirtschaft, Politik oder das Klima betraf, immer konnte sie Beispiele aus den Erfahrungen einbringen, die sie in den verschiedenen Ländern gesammelt hatte. In Abu Dhabi beispielsweise, einem Land in der Wüste, sah sie die modernsten Technologien, Klimaanlagen und eine hervorragende Infrastruktur. Andererseits erklärte sie den Unterschied der Herangehensweise bei einer nationalen Ökonomie und einem Privathaushalt, wenn das Geld ausgeht, was fälschlicherweise oft gleichgesetzt würde. Die Problematik mit dem größten Kostenfaktor, der "Arbeitslosigkeit", wollte sie durch die Schaffung vieler Arbeitsplätze lösen, wobei staatliche Kredite für Infrastrukturprojekte außerhalb des Haushaltsbudgets die Finanzierung garantieren könnten.
Auch die Debatte über die Kriegspartei in den USA kam nicht zu kurz, hier ging die Rednerin ausführlich auf die Aktivitäten ihres Ehemannes Lyndon LaRouche ein, der nicht nur innerhalb Amerikas als Gegenpol zu Cheney und Bush betrachtet wird, sondern auch im Ausland als Kandidat für die Präsidentschaftswahl 2004 als Repräsentant des Amerikas von Lincoln und FDR großen Respekt erfährt. Mit einer internationalen LaRouche-Jugendbewegung soll eine zweite Amerikanische Revolution eingeläutet werden, eine Ideenbewegung, die sich selbst eine Zukunft schafft.
Bis spät in die Nacht wurde diskutiert und am Schluß der Veranstaltung gab es am Infotisch großes Interesse sogar für das englischsprachige Magazin 21st Century mit Beiträgen der LaRouche-Jugendbewegung.
Zurück zur Kampagnen-Hauptseite: