Juli 2005:
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Kandidatenvorstellung von Friedrich Groener,

Friedrich Groener, Selbst. Betriebswirt

Friedrich Groener

Mein Name ist Friedrich Gröner. Ich bin 58 Jahre alt und verheiratet, geboren in Öhringen im schönen Hohenloher Land, wo ich auch wohne. Von Beruf bin ich Industriekaufmann mit Zusatzausbildung zum Bilanzbuchhalter, daneben habe ich ein Studium der Betriebswirtschaft absolviert. Während meines bisherigen Berufslebens war ich in verschiedenen Unternehmen tätig, überwiegend in der mittelständischen Industrie, u. a. als Leiter der Abteilung Rechnungswesen und Controlling. Heute bin ich selbständig im Bereich Kaufmännische Dienstleistungen. Mit der BüSo kam ich erstmals vor ca. neun Jahren in Kontakt und wurde kurz danach auch Mitglied.

Das Programm der BüSo, dessen wirtschaftspolitischer Teil auf den Erkenntnissen der Physischen Ökonomie und deren Weiterentwicklung durch die Ideen des amerikanischen Ökonomen Lyndon LaRouche basiert, hat mich von Anfang an überzeugt. Als Industriekaufmann war für mich Wirtschaft schon immer auch mit Produktion verbunden, d. h. mit der Herstellung von realen Gütern. Die Physische Ökonomie, diese heute faktisch verbotene Wissenschaft, lehrt uns, daß die Grundlage jeglichen Wirtschaftens die Herstellung physischer Güter und deren Verteilung ist. Jeder wirtschaftspolitische Ansatz, der diese Gesetzmäßigkeit ignoriert, muß daher zwangsläufig scheitern. Wir erleben es doch heute: Die vermeintlichen Heilsversprechen von den Segnungen der nachindustriellen „Dienstleistungsgesellschaft“, der „Informations-“ oder der „Wissensgesellschaft“ erweisen sich zunehmend als unhaltbar, denn gerade im Dienstleistungssektor werden in letzter Zeit verstärkt Arbeitsplätze abgebaut. Dies hat zur Folge, daß der Anteil der Arbeitslosen aus diesem Bereich ständig wächst.

Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der ein 50-jähriger, der das Pech hat, arbeitslos zu werden, trotz intensiven Bemühens keinen neuen Arbeitsplatz mehr findet, weil es offensichtlich für ihn keine Arbeit mehr gibt. Andererseits wird von gewissen neokonservativen Kreisen die Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre als „Lösung“ propagiert, mit der die klammen Rentenkassen entlastet werden sollen. In dieser Gesellschaft, in der auch immer mehr junge Menschen mit exzellentem Schulabschluß, hervorragender Berufsausbildung, auch mit mehrmonatigem Auslandspraktikum, einem mit Bestnoten abgeschlossenem Studium etc. keine adäquate Tätigkeit finden, da läuft vieles verkehrt. Die wirkliche Zahl der Arbeitslosen liegt heute bei neun Millionen, wenn man die „verdeckte“ Arbeitslosigkeit mit einrechnet! Dies ist einerseits ein riesiges Potential an brachliegender volkswirtschaftlicher Leistung, auf der anderen Seite ein gigantischer gesellschaftlicher Kostenfaktor. Jeder registrierte Arbeitslose kostet den Staat ca. 20.000 Euro pro Jahr, bei 4,5 Millionen „offiziellen“ Arbeitslosen sind das rund 90 Mrd. € rein fiskalische Kosten. Hinzu kommen die entgangenen Steuereinnahmen, die aufgrund der Arbeitslosigkeit nicht einbezahlten Beiträge in die Sozialsysteme sowie die entgangene Wirtschaftsleistung. Laut Schätzungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung belaufen sich diese Kosten nochmals auf ca. 250 Mrd. €. Alles in allem kostet die Arbeitslosigkeit unsere Volkswirtschaft also weit über 300 Mrd. Euro – Jahr für Jahr! Ein Kernsatz der Physischen Ökonomie besagt, daß mit Infrastrukturinvestitionen im Volumen von einer Milliarde Euro etwa 25.000 Arbeitsplätze für die Dauer von 5 Jahren entstehen – überwiegend im produktiven Bereich. Oder anders herum ausgedrückt: Um eine Million gut bezahlte Arbeitsplätze zu schaffen, bedarf es Investitionen in die Infrastruktur in der Größenordnung von 40 bis 50 Mrd. Euro. Um das Ziel der Vollbeschäftigung wieder zu erreichen, benötigen wir ca. 10 Millionen neue Arbeitsplätze. Wenn man nun weiß, daß wir allein in Deutschland einen Investitionsrückstau im Infrastrukturbereich aufgebaut haben, der die Summe von 1 Billion – also 1000 Mrd. – Euro übersteigt, dann wird offensichtlich, wo ein Ansatzpunkt zu finden ist für eine zielführende Politik hin zur Vollbeschäftigung. Warum wenden wir nicht jährlich 200 bis 300 Mrd. € für Infrastrukturinvestitionen auf, also etwa die Summe, die uns die Arbeitslosigkeit heute kostet? Damit wäre innerhalb weniger Jahre Vollbeschäftigung möglich! Diese Investitionen würden sich zur Hälfte allein durch den Wegfall der Kosten für die Arbeitslosigkeit, durch ein steigendes Steueraufkommen, durch steigende Beitragseinnahmen bei den Sozialsystemen etc. finanzieren. Die Anschubfinanzierung muß über staatliche produktive Kreditschöpfung erfolgen, die nicht inflationär wirkt, da hierdurch reales volkswirtschaftliches Vermögen als Gegenwert geschaffen wird. Die Vorschläge, wie eine solche Finanzierung im einzelnen durchgeführt werden kann (etwa durch Infrastrukturanleihen), wurden von der BüSo längst erarbeitet und sind auf der Homepage www.bueso.de und im Archiv unserer Zeitung unter www.solidaritaet.com nachzulesen. Die Gründe, warum eine solche offensive Wachstums- und Beschäftigungspolitik verhindert wird, sind offensichtlich. Unter anderem sind dies:

  • Der Vertrag von Maastricht, der sog. „Stabilitätspakt“, verhindert in Wirklichkeit Stabilität. Er setzt völlig einseitig nur auf Währungsstabilität und ignoriert die übrigen drei Ziele einer gesunden Wirtschaftspolitik (hoher Beschäftigungsstand – also Vollbeschäftigung - , außenwirtschaftliches Gleichgewicht, stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum), wie sie z. B. im deutschen Stabilitäts- und Wachstumsgesetz aus dem Jahr 1967 definiert sind. Das Maastrichtkorsett verbietet genau das, was jetzt nötig ist und die wirtschaftspolitische Vernunft gebietet, nämlich langfristig angelegte Investitionen in die Infrastruktur. Statt dessen stehen kurzfristige monetäre Interessen im Vordergrund, weil die Finanzpolitik weitgehend von den sog. „unabhängigen“ Zentralbanken – und damit in Wahrheit von privaten Finanzinteressen - bestimmt wird. Für die nationalen Regierungen ist damit eine souveräne, dem Allgemeinwohl unterworfene Finanz- und Wirtschaftspolitik kaum noch möglich. Das Euro-System – eine Art Globalisierung im Kleinen - tut ein übriges, indem es Unterschiede im (wirtschaftlichen) Entwicklungsstand der einzelnen Mitgliedsstaaten einfach ignoriert. Da ein Ausgleich über die Landeswährungen nun nicht mehr möglich ist, wird von bestimmten neokonservativen und neoliberalen Kreisen angestrebt, eine Art „interne“ Abwertung vorzunehmen, in Form von faktischen Lohnsenkungen durch Mehrwertsteuererhöhung, durch Ausweitung des Niedriglohnsektors, Rentenkürzungen und Abbau von Sozialleistungen. Den „Erfolg“ dieser als „Reformpakete“ angepriesenen, angeblich notwendigen „einschneidenden Maßnahmen“ bekommen wir längst zu spüren: Fehlendes Wirtschaftswachstum, eine anhaltende Depression, sich verschärfende Deflation und als Konsequenz daraus anhaltend hohe Arbeitslosenzahlen mit steigendem Anteil der Langzeitarbeitslosen! Und mit der Aufnahme weiterer osteuropäischer Staaten mit niedrigem Entwicklungsstand wird sich das allgemeine Niveau weiter absenken – etwa vergleichbar dem Prinzip der kommunizierenden Röhren: Inflation bei den „Ärmeren“ und Deflation bei den „Reicheren“.

  • Die „Globalisierung“, diese neue Form des Feudalismus, die stets als „unabwendbar“ und „unumkehrbar“ – quasi als Naturereignis – dargestellt wird ist von Menschen verursacht und kann daher auch von Menschen rückgängig gemacht werden. Das System der Globalisierung hat fatale Konsequenzen für die Zukunft der Menschheit. Es bringt die wenig entwickelten Länder nicht voran, weil es reale Entwicklung verhindert: In diesem System wird nur die billige Arbeitskraft ausgebeutet, die für wirtschaftliche Entwicklung nötige Infrastruktur fehlt dort aber weitgehend und ist auch nicht vorgesehen. Und es schadet den hoch entwickelten Ländern, weil hier Lohndumping betrieben wird, die Infrastruktur mangels Investitionen nach und nach verrottet und damit die Voraussetzungen für die hohe Produktivität unserer Wirtschaft und die Qualität unserer Produkte langfristig abgebaut wird. Die Folge ist eine allgemeine Absenkung des wirtschaftlichen und kulturellen Niveaus mit fortschreitender Verarmung immer breiterer Bevölkerungsschichten, während eine kleine oligarchische Minderheit bestrebt ist, ihre Privilegien zu sichern und ihren unermeßlichen vermeintlichen Reichtum weiter zu mehren.

  • Das marode Weltfinanzsystem, das diese oligarchischen Finanzinteressen mit allen Mitteln und offenbar um jeden Preis erhalten wollen, ist hoffnungslos bankrott und kann jederzeit kollabieren. Ein einziger Anlaß - z. B. das Platzen der Immobilienblase in den USA - könnte genügen um dieses instabile System in den Abgrund zu stoßen, mit verheerenden Folgen für die gesamte Weltwirtschaft. Vor diesem Hintergrund sind auch die verzweifelten Bemühungen der mit den Finanzinteressen (der Wallstreet etc.) verbundenen neokonservativen Kreise hinter der Bush-Administration – insbesondere der Gruppe um Vizepräsident Cheney – zu sehen, von dieser Gefahr abzulenken und den Systemkollaps möglichst lange hinauszuschieben. Dies ist der eigentliche Grund für das Säbelgerassel und die Kriegsdrohungen gegenüber dem Iran – einschließlich der Option, taktische Atomwaffen (sog. Mini-Nukes) zum Einsatz zu bringen!

    Keine der im Bundestag vertretenen Parteien spricht diese Dinge auch nur andeutungsweise an, sie werden verschwiegen oder verdrängt. Wer aber Probleme nicht offen anspricht, sondern sie nur verdrängt, ist auch nicht in der Lage, adäquate Lösungen zu entwickeln! Die BüSo ist die einzige Partei, die diese Problematik auf den Tisch bringt und fertig ausgearbeitete, sofort umsetzbare Lösungen vorlegt. Die BüSo fordert u. a.:

  • Aufkündigung des Stabilitätspakts und Rückkehr zu nationalen Währungen auf europäischer Ebene (der Euro dient nur noch als Verrechnungseinheit), bzw. Rückkehr zur DM und Reaktivierung des „Stabilitäts- und Wachstumsgesetzes“ auf nationaler Ebene.

  • Sofortige Einberufung einer Notkonferenz zur Abschaffung des gegenwärtigen Finanzsystems, das durch ein Neues Bretton Woods System ersetzt werden muß.

  • Verwirklichung des Projekts Eurasische Landbrücke durch zwischenstaatliche Vereinbarungen aller an dieser „Neuen Seidenstraße“ gelegenen Nationen (einer Prinzipiengemeinschaft souveräner Nationalstaaten). Ziel ist die wirtschaftliche Entwicklung und Integration des gesamten eurasischen Raumes durch sog. Entwicklungskorridore, der Schaffung vieler Millionen neuer Arbeitsplätze mit positiven Impulsen auf die gesamte Weltwirtschaft im Sinne der Physischen Ökonomie.

  • Abkehr von der verbürokratisierten, neofeudalistischen EU-Agrarpolitik. Paritätspreise für landwirtschaftliche Produkte sind notwendige Voraussetzung für den Abbau der Subventionen und das Überleben des bäuerlichen Mittelstands.

  • Und nicht zuletzt eine klare Absage an die neokonservative Kriegstreiberfraktion in Washington und offene Unterstützung des Kampfes der demokratischen Opposition unter Führung von Lyndon LaRouche gegen diese irrationale, verrückte Politik, die die ganze Welt in Brand zu setzen droht. Der Konflikt mit dem Iran muß unter allen Umständen mit friedlichen Mitteln beigelegt werden!

    Für diese Ziele setze ich mich aus voller Überzeugung ein, da sie der einzige Weg sind, der aus der Depressions- und Deflationsspirale herausführt, den Menschen in unserem Land wieder eine reale Perspektive bietet und Frieden durch Entwicklung gewährleisten. Die BüSo ist die einzige Partei, die eine Politik formuliert hat, die der Gemeinwohlverpflichtung des Grundgesetzes entspricht, eine Politik also, mit der die Werte unserer Verfassung verteidigt werden. Bitte unterstützen Sie diese Politik, wählen Sie die BüSo!

    Friedrich Gröner - Ihr Kandidat auf der BüSo-Landesliste Baden-Württemberg


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