| Januar 2004: |
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Liebe Mitbürger,
In diesen Tagen wird der Bevölkerung hier in Deutschland und Europa vor Augen geführt, was "historische Realität" bedeutet. Es fällt den Leuten zunehmend wie Schuppen von den Augen, daß sich trotz zeitgeschichtlicher Indifferenz – oder einfach ausgedrückt: Ignorierung der realen Welt – das Universum nichtsdestoweniger ständig verändert! Der Bevölkerung wird jetzt also (endlich) klar, daß man sich nicht wie ein kleines Kind verhalten kann, das durch das Zuhalten seiner Augen meint, man könne es nun genauso wenig sehen, wie es nichts sieht. Kurz: an die Stelle von Phantasievorstellungen über den Zustand der Welt, die jeweils eigene Entwicklung, sowie die Kombination oder vielfach völlige Trennung beider Bereiche, tritt nun zunehmend die sich durchsetzende Realität.
Dies hat zur Folge, daß viele Menschen ratlos und bedrückt die Geschehnisse auf sich zukommen sehen, jedoch aus Mangel an historischer Bildung bzw. Verständnis, und aus der völligen Konzeptionslosigkeit angesichts des Scheiterns der bisherigen Vorgehensweisen, wie das Kaninchen vor der Schlange verharren, statt aktiv zu werden. An solchen Weichenstellungen in der Geschichte zeigt sich dann stets, ob genügend "historische Individuen" vorhanden sind, die sich in der Lage und dazu willens sehen, aus dem bisher als selbstverständlich geltenden System herauszutreten, um einen ganz neuen und unverbrauchten Kurs einzuleiten.
Die internationale LaRouche-Jugendbewegung, die seit einigen Jahren weltweit wächst, hat sich genau diesem Ziel verschrieben. Das bedeutet einerseits, sich durch ein intensives Studium der Universalgeschichte und anderer Wissenschaftszweige zunehmend ein Verständnis für solche historische Momente anzueignen und andererseits in sich die wissenschaftliche Methodik zu entwickeln, die es einem ermöglicht, aus den vorherrschenden Denkstrukturen herauszutreten, um reale Änderungen der Entwicklungsgeschichte einzuleiten. Letztendlich geht es also darum, die Überzeugung zu entwickeln und den Entschluß zu fassen, aktiv in das Universum einzugreifen und es zu verändern.
Je länger ich mich mit diesen Überlegungen auseinandersetze, desto deutlicher wird mir, daß dieser aktive Eingriff in die Geschichte keine Frage nach der tatsächlichen Möglichkeit solchen Handelns, sondern vielmehr nach der Entschlußkraft des Individuums, also dem Willen zur Veränderung, darstellt. Dieses in der Zivilisationsgeschichte verankerte Verantwortungsbewußtsein zu entwickeln, liegt der ganzen Studienarbeit unserer Jugendbewegung zugrunde, oder, wie es LaRouche ausdrücken würde: Man verhält sich nur dann wie ein Mensch, wenn man eine Mission hat! Nach diesem Leitprinzip lebten große Staatsmänner wie Gottfried Wilhelm Leibniz, Mahatma Gandhi und Martin Luther King und hinterließen dementsprechend unzerstörbare Spuren in der Entwicklung der Menschheit.
Mit meiner Kandidatur zur Europawahl will ich dieses Verantwortungsbewußtsein deutlich machen und gerade gegen die lähmende Passivität Europas vorgehen, die ein zunehmendes politisches Vakuum erzeugt, das sehr schnell durch ungute Entwicklungstendenzen (bzw. aktive Manipulationen) in eine falsche Richtung umkippen kann! Die Geschichte Europas lehrt uns beides: die verheerenden Auswirkungen politischer Passivität der Bevölkerung(en), wie auch durchschlagende positive Aufbrüche, ausgelöst durch den Mut von historischen Individuen!
Wenn wir uns die größten Zivilisationsleistungen Europas, wie die florentinische Renaissance im 15. Jahrhundert, den Westfälischen Frieden von 1648, sowie die Weimarer Klassik des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts betrachten und zum Vorbild für die heutige Zeit nehmen, können wir wieder zum Frieden durch Entwicklung beitragen – und das weltweit.
Ihr Christoph Mohs