Februar 2006:

Erst schießen, dann hinsehen

Cheneys Lieblingsspielzeug
Am 13. Februar schrieb LaRouche den folgenden Kommentar zu dem Zwischenfall auf der Armstrong-Ranch.

Im Bild Dick Cheney mit seinem Lieblingsspielzeug.

Was Cheney am vergangenen Wochenende auf der Armstrong-Ranch getan hat, nannte man früher friendly fire, Beschuß durch die eigenen Truppen. Technisch fällt unter diese Bezeichnung nicht nur der Kamerad, der ins Gesicht getroffen wird, sondern z.B. auch der Schütze, der vom Schlachtfeld in die Krankenstation humpelt, nachdem er sich selbst in den Fuß geschossen hat, oder auch jemand, der sich zum x-ten Mal der Einberufung in den Vietnamkrieg entzog, indem er wie durch ein Wunder genau rechtzeitig seine Ehefrau schwängerte. Beide Interpretationen passen auf das, was Cheney am vergangenen Wochenende vertuschen wollte, nachdem er offenbar am Samstag seinen republikanischen Parteifreund mit einem Vogelschwarm verwechselte. All das fällt unter die Bezeichnung friendly fire. Shakespeare würde raten: "Haltet Cheney von seinem Rivalen Präsident Bush fern." Zeit, ihm die Waffe abzunehmen, bevor er noch mehr unschuldige Vögel oder Menschen tötet.

Ausflüchte wie die von Cheney bezüglich des Vorfalls vom Samstag sind nicht nur ein Fall quasi betrügerischer Verantwortungslosigkeit. Sie sind eine Form der Lüge. Cheney log, als er den Senat zur Zustimmung zu dem noch andauernden asymmetrischen Krieg im Irak verleitete. Jetzt lügt Cheney uns wiederum vor - einige werden sagen, gewohnheitsmäßig -, ein Angriff auf den Iran sei dringend notwendig. Bei einem solchem Angriff käme nicht nur eine enorme Zahl von Menschen ums Leben, er brächte auch fast mit Sicherheit das ganze gegenwärtige Weltfinanzsystem zum Einsturz.

Bevor Cheney noch mehr auf die eigenen Reihen schießt, müssen wir den fahrlässigen Schützen aus den eigenen Reihen entfernen. Entfernt ihn aus dem Amt des Vizepräsidenten, so schnell wie möglich.

Morgen ist Valentinstag, und die beste Süßigkeit, die wir verschenken können, ist die Parole "Setzt Cheney ab, solange die Welt noch steht!" Wer weiß, wieviel mehr friendly fire so verhindert werden kann. Cheneys Londoner Komplizen wie Blair und Straw zu stürzen, wäre auch eine sehr gute Idee.

Leider hat jetzt die Zeit begonnen, wo sich die Präsidentschaftsaspiranten von Demokraten und Republikanern für den langen Wettlauf zur Präsidentschaftswahl 2008 in Stellung bringen, und da stimmt die Wahrnehmung der persönlichen und der nationalen Interessen nicht notwendigerweise immer überein. Wir brauchen wieder die kämpferische Demokratische Partei vom vergangenen Jahr, denn der Kampf geht um die Rettung der Nation, wahrscheinlich auch der Zivilisation. Das fatale Nachgeben bei der Bestätigung von Richter Alito zeugt von einer gewissen unheilvollen Verwirrung bei einigen führenden Demokraten, die anderes vor Augen haben als das Urteil der Geschichte.

Manchmal läßt sich der kommende Gang der Geschichte aus einem kleinen, mißtönigen Ereignis erahnen - wie die "Iden des März" bei Shakespeare. So ein Fall war es, als Vizepräsident Cheney am vergangenen Wochenende in diesem Fall von friendly fire - oder war es gar fragging? - so dramatisch seine moralische Charakterschwäche enthüllte. [Fragging nennt man es, wenn ein Soldat seinen verhaßten Vorgesetzten umbringt.] Der große Shakespeare in seinen reifen Jahren hätte wahrscheinlich eine dramatische Darstellung der Tragödie unserer Zeit um unheilverkündende kleine Ereignisse herum aufgebaut, so wie Cheneys Selbstdemaskierung durch seine Flucht vom Tatort auf der Armstrong-Ranch am vergangenen Wochenende.

Das Mindeste, was wir für die öffentliche Sicherheit von Menschen und Vögeln tun können, ist es, diesen abstoßenden finsteren Charakter, diesen Schmalspur-Jago Cheney von der Bühme zu entfernen, solange noch Zeit dazu ist. Es ist an der Zeit, daß der Kongreß, vielleicht sogar Präsident Bush, für diese Entfernung sorgt.


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