| Mai 2004: |
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Nach einer Aktionswoche im Rahmen des Europawahlkampfes der BüSo war Stuttgart nicht mehr die gleiche Stadt wie vorher: So viele Aktionen einer Partei in einer Woche in allen Stadtteilen - das hat es im Ländle und im Städtele nicht oft gegeben!
Es war der Auftakt der BüSo für den Europawahlkampf in Baden-Württemberg. Mehr als 15 Kandidaten - einschließlich der Kandidaten der LaRouche-Jugendbewegung - konfrontierten die Stuttgarter und Baden-Württemberger mit den harten Fakten der Realität, ob Irakkrieg, Folter oder dem Zusammenbruch des Weltfinanzsystems. Aber sie zeigten auch eine Lösung für die Krise auf.
Auch an dieser wohlhabenden Stadt, den großen Kaufhäusern mit den teuersten Markenwaren, ist die Finanzkrise nicht vorbeigegangen, denn warum hätte es eine reiche Stadt sonst nötig, ihre Wasserversorgung zu privatisieren? So versuchten die meisten Leute, sich bei der BüSo Luft zu machen, indem sie sich heftigst über die Unfähigkeit in Politik und Wirtschaft beschwerten. Die Kandidaten der BüSo forderten ihrerseits die Mitbürger auf, nicht nur herumzuschimpfen, sondern selbst etwas zu verändern.
Neben der Wirtschafts- und Finanzkrise stand das Thema "USA und Irak" im Mittelpunkt der Aktionen. So forderte die BüSo die Umsetzung der "LaRouche-Doktrin", da es im Interesse Europas liegt, den Frieden zu verteidigen, wie ihn die Prinzipien des Westfälischen Friedens vermitteln.
Das Interesse war groß, immer wieder blieben Passanten an den Schildern stehen, auf denen scharfe Kritik an Cheney und Bush zu lesen war, oder sie kamen an den Infostand. Auf die Frage "Kennen sie die Opposition in den USA - LaRouche?", antwortete ein Passant sofort: "Natürlich, das war doch der erste Amerikaner, der den Anschlag vom 11. September richtig einschätzte, und heute kann man es in der Zeit lesen, daß der Irakkrieg schon vorher systematisch geplant war."
Auch an den drei Universitäten Stuttgarts waren die Kandidaten der BüSo aktiv. Obwohl die Atmosphäre eher unpolitisch war, konnte man einige Studenten für die Jugendbewegung begeistern, da es um mehr ging als nur um akademische Diskussionen: um die fundamentalen Themen, wie die Welt verändert werden kann, oder um die Herausforderung, politische Führung zu übernehmen.
So kamen einige Studenten zu einer kurzfristig organisierten Veranstaltung der BüSo, um über den Irakkrieg zu diskutieren, warum man sich mit der Geschichte des Westfälischen Friedens beschäftigen sollte oder warum Windenergie Unsinn ist. Die Teilnehmer der älteren Generation waren sichtlich erfreut und überrascht, fanden sie doch eine junge Generation vor, die sich über die Sabotage der Kernenergie durch die Grünen mokierte und erklärte, sie hätten gar nichts gegen die Kernkraft oder -fusion, man erfahre darüber einfach zu wenig.
Ein weiterer Schwerpunkt der Aktionen waren Lautsprechertouren. Autos wurden mit Bildern von Helga Zepp-LaRouche oder eigenen Plakaten verziert, und so tourte die BüSo durch die Stuttgarter Innenstadt und die Vororte. In den Durchsagen wurden die Bürger aufgefordert, sich über die BüSo zu informieren, während gleichzeitig eine Gruppe junger Leute das BüSo-Wahlextra an Passanten oder in die Briefkästen verteilte. Wie sehr diese Form des Wahlkampfs aus dem Rahmen fällt, zeigt die Äußerung des zuständigen Beamten, als wir die Lautsprechergenehmigung beantragten: "Das hatten wir das letzte Mal vor fünf Jahren" - und das war sicherlich auch die BüSo.
Auch die FDP hatte trotz großer Plakatwerbung zu einem Weinfest zur Feier des 140-jährigen Bestehens der Liberalen nur ein kleines Grüppchen Anhänger gewinnen können. Mit diesen Zahlen konnte die BüSo allemal mithalten.
Weitere Gelegenheit, die BüSo bekannt zumachen, bot die Europa-Woche in Stuttgart. Zur Feier des Beitritts der neuen Mitglieder zur EU hatte die Landesregierung zu einem Festempfang mit dem ungarischen Staatspräsidenten Ferenc Madl geladen. Mit über 300 Teilnehmern aus Landesregierung, Wirtschaft, Bundeswehr und den ungarischen Gästen war die Crème Baden-Württembergs versammelt. Mit der Forderung, aus der Geschichte zu lernen und den Westfälischen Frieden zu verteidigen, fanden die BüSo-Extras reißenden Absatz. Einige Gäste kommentierten, "das war doch 1648", "das war doch nur ein Waffenstillstand", oder "ach ja, das war doch nach dem 30jährigen Krieg".
Auch bei einer Großveranstaltung, an der rund 10 000 Christen teilnahmen, wurden viele Extras verteilt. Der Präsident der Europäischen Kommission Romano Prodi sprach auf dieser Veranstaltung christlicher Bewegungen und Gemeinschaften aus ganz Europa, zu der teilweise auch fundamentalistisch angehauchte Leute kamen. Diese Leute waren allerdings eher unpolitisch - nach dem Motto "Gott wird's schon richten".
Zu der Abschlußveranstaltung mit Helga Zepp-LaRouche, dem italienischen Journalisten und Karikaturisten Claudio Celani und Christoph Mohs von der LaRouche-Jugendbewegung kamen mehr als 50 Zuhörer. Helga Zepp-LaRouche sprach über den Irakkrieg und die LaRouche-Doktrin, und hinterher bedankten sich mehrere Zuhörer für die spannende Rede. In der Diskussion wurde u.a. gefragt, wie man die Korruption von Oben bekämpfen könne, aber auch, ob die LaRouche-Doktrin umgesetzt werden könne, wenn sich die arabischen Länder gegenseitig bekämpften.
Claudio Celani berichtete anhand seiner gutgelungenen witzigen Karikaturen über die politische Situation in Italien und zeigte auf, wie LaRouches Idee eines Neuen Bretton Woods-Abkommens nach der hoffnungslosen politischen und wirtschaftlichen Situation in Italien 1992 die Unterstützer vieler Politiker fand, die noch die Tradition Aldo Moros vertreten - ein gutes Vorbild für den politischen Einfluß, den die Bürgerrechtsbewegung auch in Deutschland und anderswo gewinnen muß. Christoph Mohs behandelte in seinem Vortrag die Frage: Was ist eigentlich eine Idee?
Ähnliche Aktionswochen werden in den nächsten Wochen noch in vielen Städten stattfinden, damit im Wahlkampf die wirklich wichtigen politischen Themen ansprechen werden.
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